Asyl in Not – das politische Rückgrat der Geflüchteten

2013, nach meiner Zeit als ÖH Uni Wien-Vorsitzende, habe ich mich bewusst entschieden, damals ehrenamtlich für Asyl in Not tätig zu sein. Einer Organisation in Wien, die meiner Analyse nach, die politische Weitsicht hat, ihre Praxis stets im Kontext eines größeren Ganzen zu sehen. Wir sind keine Insel, keine Serviceeinrichtung, kein Charity-Verein. Heute, fünf Jahre später, mittlerweile Geschäftsführerin und um einiges an Verantwortung reicher, sehe ich die Notwendigkeit, uns erneut vorzustellen.

Asyl in Not ist eine politische Organisation, die sich an die Seite der Schwächsten in unserer Gesellschaft stellt. Und das sind heute Geflüchtete, die ohne eine solidarische Beratung und Vertretung in Österreich aktuell nicht zu ihrem Recht kommen können.
 
Wir verfechten das Menschenrecht auf Asyl, ohne Anrufung von Vater Staat und ohne von unseren Klient_innen Geld zu nehmen.
 
In Österreich beobachten wir eine erwachende Bewegung der Zivilgesellschaft der Bürgerlichen.
 
Das Fehlen einer aufgeklärten bürgerlichen Schicht machte sich seit Langem in der österreichischen Landschaft bemerkbar. Es ist gut, dass immer mehr Menschen verstehen, dass Anwält_innen und Ärzt_innen, Kabarettist_innen und Schauspieler_innen ihre Verantwortung wahrnehmen müssen, um die Menschenrechte zu schützen.
 
Aber wir machen nicht den Fehler, zu glauben, wir seien eins. Wenn die bürgerliche Zivilgesellschaft ihr Erwachen in der Josefstadt feiert, dann können sie manchmal zu taktischen Partner_innen werden. Doch öfter als uns lieb ist, werden sie ihre eigenen Interessen vertreten.
 
Wir treten gegen die Anwaltspflicht im Asylverfahren ein, weil sie die Last der Verfahren auf die Geflüchteten abwälzt. Und weil Ungerechtigkeit nicht rein juristisch bekämpft werden kann. Es sind unsere politischen Analysen, die Behörden zu Entscheidungen zwingen; es ist die Öffentlichkeit, die wir schaffen, wenn wir größenwahnsinnige oder niederträchtige Beamte anprangern. Der Umstand, dass wir keinen Maulkorb tragen, ist es, der Menschen zu ihrem Recht verhilft.
 
Wir tauschen auch nicht ein Menschenrecht gegen ein anderes aus: Asyl in Not tritt vehement gegen die Forderung nach einer audiovisuellen Aufzeichnung der Verfahren auf! Der Persönlichkeits- und Datenschutz wiegen genauso schwer wie das Recht auf ein faires Verfahren. Wir sind gegen jeden Kuhhandel mit Grundrechten!
 
Asyl in Not ist auch gegen Willkür. Immer schon gewesen. Aber wir sind auch gegen unvorsichtige Schnellschüsse einer sich neu organisierenden bürgerlichen Bewegung. Das sind wir unseren Klient_innen schuldig.
 
Kübra Atasoy-Özoğlu
Geschäftsführerin von Asyl in Not
23. Oktober 2018

 
Achtung: Wichtige Vorankündigung!
 
KUNSTASYL

Die Kunstauktion zu Gunsten unserer Arbeit für Geflüchtete
Montag 5. November 2018, 19 Uhr
Semperdepot
1060 Wien, Léhàrgasse 8
 
Katalog online:
http://kunstasyl.at/
 
www.asyl-in-not.org
 
 
Spendenkonto: Asyl in Not
IBAN: AT29 3200 0000 0594 3139
BIC: RLNWATWW
 
Online spenden:
https://asyl-in-not.org/php/spenden.php

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