Mutter und Kinder in Schubhaft
Eine Wahrnehmung von Markus Wachter, Asyl in Not
Ich war am Freitag, dem 8.2., um ca. 15 Uhr im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel, um einen Häftling zu besuchen. Gerade als ich von den Beamten durch die erste Zugangstüre eingelassen wurde, fuhr ein Kleinbus der Polizei ein (man kann das durch zwei Fenster sehen). Durch die zweite Türe wurde ich nicht eingelassen, weil mit dem eingefahrenen Auto Gefangene gebracht wurden.
Ich sah dann, wie eine Frau und vier oder fünf kleine Kinder gebracht wurden. Das älteste der Kinder dürfte so 10 bis 12 Jahre gewesen sein. Alles ging sehr schnell, sie wurden in großer Eile aus den Räumen geführt, die von außen (also meiner Position) einsehbar sind. Ich vermute aufgrund von Kleidung und Aussehen etc., die Frau kommt so aus der Gegend Tschetschenien, Dagestan, Georgien… Aber genau kann ich das natürlich nicht sagen.
Ich wurde dann eingelassen durch die zweite Türe und wartete dort auf meinen Klienten. Während ich dort wartete, kam ein Polizist offenbar aus der “Aufnahme” herein. Er sagte: “Da geht`s zu in der Aufnahme mit den 13 Kindern da drin”. Ich hatte das Gefühl, dass es auch dem Beamten eher unangenehm war, Kinder einsperren zu müssen.
Es wurden also Freitag, 8.2.2008, ca. 15 Uhr eine Frau und vier oder fünf kleine Kinder eingekerkert.
Traurige Grüße
Markus Wachter
Vorstandsmitglied von Asyl in Not