Man könnte auch ja sagen

Lösungsvorschläge aus der Votivkirche
Asyl in Not freut sich über die jüngste Presseerklärung der Flüchtlinge. Die Regierung täte gut daran, diese Ratschläge anzunehmen.

Wien (OTS) – Auch wenn Innenministerin Mikl-Leitner heute noch darauf

beharrt, dass das Asylwesen nicht verändert wird, ist die Debatte zu

konkreten Veränderungen – durch die Proteste angeregt – schon längst

im Gange.

   Salaheddine Najah betonte auf der von den Geflüchteten am

Donnerstag einberufenen Pressekonferenz: “En faite on n`a pas des

demandes, on a des solutions pour les trous dans le système d`asile

en Autriche”. (“Wir stellen keine Forderungen, sondern bieten

Lösungsvorschläge für die Schwachstellen im Asylsystem Österreichs

an.”)

   Die Donnerstag in der Votivkirche gestarteten Deutschkurse

zeigen, wie einfach der Wunsch, Deutsch zu lernen konkret umgesetzt

werden kann. Auch Berufs- und Weiterbildung kann allen

Asylwerber_innen zur Verfügung gestellt werden. “If we get our right

for education, we would be able to build our own future. It is not

impossible to make this happen,” bekräftigt Muhammad Numan.

   Ganz oben auf der Liste der Forderungen steht der Zugang zum

Arbeitsmarkt: “We don`t want charity, we want to work and pay our

taxes.” (übers. “Wir wollen keine Almosen, wir wollen arbeiten und

unsere Steuern zahlen.”), stellt Khan Atalah klar. Es spricht nichts

dagegen, dass schon morgen eine interministerielle Arbeitsgruppe zur

Verbesserung des Zugangs von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt einberufen

wird. Die Geflüchteten sind gerne bereit, sich dabei als Expert_innen

in dieser Frage zur Verfügung zu stellen.

   Noch einfacher ist es beim Thema der Bewegungsfreiheit

(Wahlmöglichkeit des Wohnorts während des Asylverfahrens). Dazu

bräuchte es lediglich einen Erlass der Innenministerin. Die freie

Wahl des Wohnorts in selbstorganisierten Wohnungen und Heimen würde

den momentanen unfreiwilligen Zuweisungen eine echte Alternative

entgegenstellen.

   Um die protestierenden Flüchtlinge als gleichberechtigte

Gesprächspartner_innen in die Diskussion einzubinden, brauchen sie

zunächst einen gesicherten Aufenthalt.

   Darüber hinaus muss es aber erlaubt sein, menschenverachtende

Asylregelungen wie Dublin II grundsätzlich in Frage zu stellen – in

Wien, Berlin, Paris, Brüssel und in der Votivkirche.

Rückfragehinweis:

   Refugee Camp Pressetelefon für Rückfragen: 0680/4417174

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/14920/aom

       http://refugeecampvienna.noblogs.org/

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