Für einen heißen Herbst…
Mobilisierung
Das vergangene Frühjahr war von einer beispiellosen rassistischen Hetze, aber auch von der Mobilisierung neuer Schichten der Gesellschaft gegen das Unrecht gekennzeichnet.
Am 1. Mai, dem zehnten Todestag von Marcus Omofuma, folgten zweitausend Menschen dem Aufruf von Asyl in Not zur Demonstration unter dem Motto „Mord verjährt nicht“. Dabei wurden wir von der Wiener Integrationskonferenz und 20 anderen Organisationen unterstützt.
Am 18. Juni schlossen siebentausend Menschen eine Lichterkette um das Parlament. Diese (von Asyl in Not unterstützte) Initiative ging von zwei Studentinnen, Romy und Maria, aus, die der Hetze nicht mehr tatenlos zusehen wollten. Ihrer Facebook-Gruppe schlossen sich in wenigen Tagen über elftausend Mitglieder an.
Asyl in Not hat eine Strafanzeige gegen die FPÖ wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung erstattet. Anlaß war ihr (an Minderjährige verschicktes) „Comic“-Heft, das von rassistischer Hetze nur so strotzt. Wie wir hören, haben sich auch andere Menschen an die Polizei gewendet, bisher aber ohne Ergebnis.
Die Rassisten werden keine Gelegenheit zu neuerlichen Eskalationen versäumen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Darauf müssen wir mit noch breiterer Mobilisierung antworten. Sorgen wir dafür, daß die Straße uns gehört!
Die derzeitige Ministerin für Folter und Deportation plant eine neuerliche Verschärfung des Asylrechts. Noch mehr unschuldige Menschen sollen hinter Gitter! Massenabschiebungen. Menschenjagd. Wir werden jeden Abgeordneten, der dafür stimmt, an den öffentlichen Pranger stellen.
Asyl in Not hat in den vergangenen Monaten mehr und mehr politische Aufgaben an sich gezogen, die bisher von größeren Organisationen mehr schlecht als recht verwaltet worden waren. Wir kennen die Grenzen unserer juristischen Kunst. Wir wissen: anders werden kann es nur durch politischen Kampf.
Liebe Leserinnen und Leser, kämpfen Sie mit!
Michael Genner,
Obmann von Asyl in Not
Spendenkonto:
Raiffeisen (BLZ 32000),
Kontonummer 5.943.139, Asyl in Not