Folter in der Slowakei (Teil 2)
Im „sicheren Dublin-Staat“ Slowakei wird weiter gefoltert.
Immer mehr Klienten berichten über menschenverachtende Zustände
Die Foltermeldungen über den „sicheren“ Dublin-Staat Slowakei reißen nicht ab. Nachdem erst in der letzten Woche Flüchtlinge von schweren Misshandlungen durch slowakische Polizisten berichtet haben, haben uns nun neue Meldungen erreicht.
Eine Gruppe von 5 Flüchtlingen berichtete ebenfalls, in einem slowakischen Lager oder Gefängnis (so genau konnten sie das nicht sagen) misshandelt worden zu sein. Alle fünf waren zusammen eingesperrt und haben sich in Österreich wieder getroffen.
So berichtet Herr B. aus der Türkei: Nach meine Einreise in die Slowakei „wurden wir in Haft gebracht. Es wurden keine Fragen gestellt. Am Anfang waren in dem Gefängnis oder Flüchtlingslager 40 Leute, nach einem Monat waren wir 200.“ Das Lager war also völlig überbelegt. Herr B. erzählte auch, dass im Laufe der Zeit 80 Prozent der Insassen krank wurden, weil das Lager „schmutzig war“.
Aufgrund der extrem dramatischen Situation in dem Lager begann Herr B. einen 20tägigen Hungerstreik. „Ich war im Hungerstreik und wurde nach 20 Tagen noch immer geschlagen auf die Hände und Füße. Die Beamten haben auch die Hunde im Lager Insassen beißen lassen. Als ich gefragt habe, warum sie das machen, sagten sie: ‚Die Hunde müssen auch lernen.“
Herr I. ergänzt: „Wenn jemand einen Hungerstreik macht, kommen die und lachen dich aus.“ Der psychische Druck wurde für Herrn B. schließlich so groß, dass er versuchte, Selbstmord zu begehen.
Herr I: „Wir können alle bezeugen, dass Herr B. Selbstmord machen wollte. Wir haben dann die Wache gerufen, aber die haben gesagt: ‚Wir kommen, wenn er tot ist. Ruft uns dann.’ Wir haben ihm dann geholfen. Das war am frühen Abend. Um Mitternacht brach im Lager dann Panik aus, dann haben die Beamten ihn ins Krankenhaus gebracht. Das war nicht der einzige Selbstmordversuch. Auch ein Jugendlicher hat versucht, sich zu töten“
Herr I. berichtet, dass es im Lager keinerlei medizinische Unterstützung gegeben habe. „Ich habe darum gebeten, dass wir noch gesunden Insassen von den kranken getrennt untergebracht werden, aber das wurde uns verweigert. Die einzigen Tabletten, die sie bekommen hätten, seien vermutlich Schmerzmittel gewesen.
Neben der medizinischen Unterversorgung berichtete die Gruppe übereinstimmend, „alle“ in dem Lager seien geschlagen worden. „Sie haben mich geschlagen, wenn sie das Essen gebracht haben. Sie hatten auch immer Gaspistolen oder eine ähnliche Gaswaffe. Sie haben mir gesagt, dass ich noch „um die Deportation betteln“ werde.
Ein junger Insasse des Lager, der jetzt ebenfalls in Österreich ist, berichtet: „Ich habe zum Direktor gesagt, dass ich minderjährig bin und dort nicht bleiben kann. Der Direktor sagte zu mir: ‚Das ist gut für dich, dann wirst du psychisch krank und bekommst einen Platz in der Psychiatrie.’
Die Klienten saßen zwei Stunden lang bei Asyl in Not und berichteten noch weitere Grausamkeiten, die sie und andere Flüchtlinge in der Slowakei erdulden mussten.
Klingt das nach einem Land, das für Flüchtlinge sicher ist?
Asyl in Not
Währingerstraße 59
1090 Wien
Tel.: 408 42 10-15, 0676 – 63 64 371
Spendenkonto:
Asyl in Not,
P.S.K., Kontonummer 92.034.400