Flüchtlinge fordern ihr Recht

Asyl in Not begrüßt Protestaktionen

In den vergangenen Wochen haben Flüchtlinge begonnen, sich zu organisieren und Forderungen zu stellen. Das ist in Österreich ein neues Phänomen; in Deutschland gibt es solche Proteste schon seit längerer Zeit.

Samstag, 24. November 2012, findet ein Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien statt:


http://no-racism.net/article/4274/

Asyl in Not unterstützt den Protest in kritischer Solidarität. Die Forderungen der Flüchtlinge sind bunt gemischt: Sie reichen von alltäglichen Bedürfnissen über den Stopp aller Abschiebungen bis zum Austausch sämtlicher Dolmetscher; letzteres entspricht den schlechten Erfahrungen, die Flüchtlinge in Traiskirchen gemacht haben, geht jedoch am Kern der Sache vorbei:

Denn es gibt unter den Dolmetschern solche und solche, ebenso wie unter den Beamten, die im Forderungsprogramm gar nicht vorkommen. Asyl in Not tritt für sorgfältige Einzelfallprüfungen ein, um Spreu vom Weizen zu trennen: Beamte, die das Asylrecht missachten, gehören ausgeschieden. Dolmetscher, die deren Spiel mitspielen, ebenso.

Jenen aber, die sich ehrlich bemühen, rechtsrichtig zu entscheiden, ist der Rücken zu stärken. Dolmetschern, die ihre Arbeit korrekt erledigen, ebenso. Auch das gehört zu den Aufgaben von Asyl in Not. Denn es bedarf dazu einer starken, konsequent agierenden Organisation.

Asyl in Not weist alle Versuche, Flüchtlinge in „gute“ und „böse“, „echte“ und „falsche“ zu trennen, zurück. Ebenso die Heuchelei gewisser Amtsträger, die das Leid der Asylsuchenden in Traiskirchen zum Vorwand nehmen, um sie in hinterste Gefilde dieses Landes zu verbannen, wo sie vom Zugang zur Öffentlichkeit abgeschnitten werden sollen.

Im übrigen fordern wir den freien Zugang zum Arbeitsmarkt für alle Menschen in diesem Land.

Damit würde sich das Problem der Unterbringung und Verpflegung von Flüchtlingen weitgehend reduzieren, denn die Menschen könnten (nach einer kurzen Registrierungsphase) selbst für sich sorgen.

Jene, die sich dieser Forderung widersetzen, wollen keine Lösung des Problems, sondern eine Verschärfung des Konflikts. Gut, das können sie haben.

Michael Genner

Obmann von Asyl in Not

www.asyl-in-not.org

Spendenkonto:

Raiffeisen (BLZ 32000),

Kontonummer 5.943.139, Asyl in Not

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