Bericht einer afghanischen Frau:

Warum ich (auch) meinen Fluchthelfern mein Leben und meine Freiheit verdanke

 
Ich komme aus Afghanistan und mußte mein Land im Jahr 2000 verlassen; als eine von tausenden, aufgrund lebensbedrohlicher Schwierigkeiten und nicht freiwillig. Ich war gezwungen, mit meinem Sohn, der damals erst 15 Monate alt war, im tiefsten Winter eine Reise zu beginnen, deren Ausgang mehr als ungewiss war.
 
Der Artikel „Schlepper und Lumpen“ von Michael Genner hat mich tief berührt, weil er die Situation von Menschen auf der Flucht so gut verstanden hat. Beim Lesen musste ich immer wieder auch an meine eigene Flucht denken.
 
Als ich mich entscheiden musste, mein Land zu verlassen, waren die Fluchthelfer mein Schlüssel zur Freiheit, da es mir sonst nicht gelungen wäre, die lange Reise aus Afghanistan bis Europa überhaupt anzutreten. Ich bin mir sicher, ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Der Flugweg war mir gänzlich verschlossen, um Afghanistan zu verlassen. Ich konnte mir von den Behörden keine Reisedokumente ausstellen lassen.
 
Die Menschen, die meine Flucht aus Afghanistan über viele Grenzen hinweg ermöglicht haben, waren nicht alle gut. Ich habe Gutes und Schlechtes erlebt, aber von einigen kann ich zweifellos sagen, dass sie mein Leben gerettet haben. Ohne sie wäre ich nie in ein sicheres Land gekommen und würde heute nicht in Sicherheit leben.
 
Ich bin nicht grundsätzlich für Schlepperarbeit. Solange es aber keinen einfacheren und ungefährlicheren Weg gibt, um nach Europa zu kommen, ist Fluchthilfe eine Notwendigkeit.
 
NN., 3.4.2014

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