Diana ist abgeschoben worden.
Jetzt droht ihr die Weiterschiebung nach Rußland.
Die siebenjährige Diana und ihr Vater sind in die Slowakei abgeschoben worden. Ein neues Barbarenstück der Strasserpolizei.
Abgeschoben, obwohl Diana laut ärztlicher Mitteilung an einer posttraumatischen Anpassungsstörung (Bettnässen, Schlafstörungen, Angstzustände) leidet, sodaß sie und ihr Vater zum Asylverfahren zuzulassen sind.
Sie befinden sich jetzt im Flüchtlingslager Gabcikovo. Wir haben veranlasst, daß sie dort vom Slowakischen Helsinki-Komitee, unserer Partnerorganisation im Rahmen eines EU-Projekts, betreut werden und Rechtsschutz erhalten.
In der Slowakei sind sie aber nicht sicher. Uns liegen Berichte über Kettenabschiebungen vor. Wir haben eine Liste mit elf Namen tschetschenischer Asylwerber, die von der Slowakei über die Ukraine nach Russland abgeschoben worden sind. In Rußland droht Dianas Vater der Tod. Und auch vor Kindern macht Putins Besatzungsmacht nicht Halt.
Als er in Schubhaft war, durfte Diana (die in einem Kinderheim der Stadt Wien untergebracht worden war) ihren Vater nur einmal durch eine Trennscheibe sehen. Wir werden prüfen, inwieweit sie dadurch – und durch die neuerliche Abschiebung – retraumatisiert worden ist.
Das Berufungsverfahren ist beim Unabhängigen Bundesasylsenat (UBAS) in Wien anhängig. In einem ergänzenden Schriftsatz haben wir den UBAS aufgefordert, angesichts der klaren Rechtslage ohne Berufungsverhandlung zu entscheiden und Dianas Familie zum Asylverfahren zuzulassen, sodaß sie nach Österreich zurückkehren können.
Das ist vom Gesetz vorgesehen; wir erwarten rasche Erledigung.
Michael Genner,
Asyl in Not
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(Asyl in Not)