Also gut, wir nehmen zur Kenntnis, daß es sich nicht um eine „Welle“ handelt, sondern um einen permanenten Strom. Aber eine „Masse“ sind 1.238 Menschen eigentlich schon.
Und von Zeit zu Zeit gibt es Sammelaktionen, wie neulich gegen die Nigerianer, die gruppenweise gefangen und abgeschoben wurden. Das war doch eine ziemliche Woge, oder nicht?
Ansonsten ist die Sache aber gar nicht lustig. Es handelt sich um 1.238 Menschen, deren Existenz der Staat Österreich mutwillig zerstört hat.
Unser Klient Zekeriye (Kenan S.), dessen Abschiebung wir zweimal verhindern konnten, ist am 26. September „freiwillig“ in die Türkei gereist, um von dort aus bei der österreichischen Botschaft einen Antrag auf ein Visum zu stellen.
So ist dem Gesetz genüge getan; wir haben unser Wort gehalten. Wir erwarten nun, daß die Behörden das Gleiche tun, sodaß Zekeriye bald wieder bei seiner Frau und seinem Kind in Wien sein kann.
Mit Genugtuung haben wir zur Kenntnis genommen, daß die Flüchtlingskinder Hikmet, Mehdi und Nermin mit ihren Eltern in Österreich bleiben können; es ist ein großartiger Erfolg der demokratischen Öffentlichkeit.
Wir wollen aber darüber nicht vergessen, wie viele Menschen den Abschiebebehörden zum Opfer fallen, ohne daß irgendjemand davon erfährt.
Wir danken den Medien, insbesondere dem ORF und dem „Standard“, für die Berichterstattung über die Aktionstage gegen das österreichische FremdenUNrecht.
Unser ganz besonderer Dank gilt den vielen, großteils jungen Menschen, die sich gegen Abschiebungen und für offene Grenzen engagieren.
Eines Tages wird das Menschenrecht gelten, auch in diesem Land.
Michael Genner
Obmann von Asyl in Not
http://derstandard.at/1348284071712/Abschiebungen-von-Langansaessigen-sorgen-fuer-Kritik
Mittagsjournal (26.9.):
http://oe1.orf.at/artikel/318370
Zeit im Bild (26.9.):
http://tvthek.orf.at/programs/1203-Zeit-im-Bild/episodes/4673607-Zeit-im-Bild
http://bernhardjenny.wordpress.com/2012/09/27/hikmet-und-seine-familie-darf-bleiben/
http://familienundfreundinnengegenabschiebung.wordpress.com/
http://www.facebook.com/FamilienUndFreundInnenGegenAbschiebung
Spendenkonto:
Raiffeisen (BLZ 32000),
Kontonummer 5.943.139, Asyl in Not