Asyl in Not begrüßt den Freispruch im Cap Anamur-Prozeß

Lebensretter Bierdel und seine Crew voll rehabilitiert!

Der Prozeß gegen Elias Bierdel (vormals Leiter der NGO Cap Anamur), Kapitän Stefan Schmidt und den ersten Offizier Wladimir Daschkewitsch in Agrigent (Sizilien) hat heute, am 7.10.1009, mit einem Freispruch geendet.

Das ist ein Triumph für Lebensretter Bierdel und seine Crew und zugleich ein Erfolg aller Menschen guten Willens, die sich in vielen Ländern Europas für die Angeklagten eingesetzt haben.

Die nun Rehabilitierten hatten im Juni 2004 siebenunddreißig afrikanische Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet und an Bord ihres Schiffes „Cap Anamur“ genommen. Die italienischen Behörden hatten ihnen sodann wochenlang die Landeerlaubnis verwehrt, bis sie der Druck der öffentlichen Meinung zum vorübergehenden Einlenken zwang.

Aber Bierdel und seine Leute wurden ebenso wie die Flüchtlinge nach der Landung verhaftet, die Flüchtlinge abgeschoben, die Retter zwar nach massiven Protesten auf freien Fuß gesetzt, jedoch wegen „Schlepperei“ und anderen erfundenen Delikten mit hohen Geld- und mehrjährigen Gefängnisstrafen bedroht.

Die deutsche Organisation Pro Asyl, die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche, aber auch NGOs in Österreich wie SOS Mitmensch und Asyl in Not haben sich jahrelang immer wieder für die Beschuldigten eingesetzt.

(https://asyl-in-not.org/php/cap_anamur,12313,8042.html)

Hingegen distanzierten sich von Bierdel ein paar schäbige Kleingeister in seiner eigenen damaligen Organisation. Sie täten gut daran, sich nun schleunigst bei ihm und bei den Flüchtlingen zu entschuldigen.

Dieser Freispruch kann aber nur ein erster Schritt sein, um das Sterben in Meer zu beenden:

Es muß Schluß sein mit den Menschenjagden, die die Küstenwachen Italiens und Griechenlands im Bund mit der EU-Söldnertruppe FRONTEX im Mittelmeer veranstalten.

Die Verantwortlichen dafür in den nationalen Regierungen müssen ihrerseits vor Gericht und hinter Gitter. Die Menschenrechte müssen wieder gelten auf diesem Kontinent!

Michael Genner

Obmann von Asyl in Not

Spendenkonto:

Raiffeisen (BLZ 32000),

Kontonummer 5.943.139, Asyl in Not


http://www.afrikanet.info/menu/news/datum/2009/10/20/kriegsschiffe-gegen-fluechtlingsboote/

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