Ein Sieg der gerechten Sache

Arigona Zogaj, ihre Mutter und ihre jüngeren Geschwister erhielten nun endlich, allen behördlichen Schikanen zum Trotz, die ihnen zustehenden Visa zur Rückkehr nach Österreich ausgestellt. Sie sind wieder daheim.

Wir freuen uns mit ihnen. Und wir danken ganz besonders Christian Schörkhuber und dem Team der Volkshilfe Oberösterreich, die diesen jahrelangen Kampf mit Ausdauer und Konsequenz geführt haben.

Es ist ein Sieg der gerechten Sache, ein Sieg der anständigen Menschen in diesem Land. Wir erinnern uns mit Abscheu an Fekters „Rehleinaugen“-Spruch, an die monatelang gegen Arigona inszenierte Hexenjagd.

Durch ihr Aufbegehren, ihre Präsenz in den Medien und die Solidarität vieler tausender Menschen wurde Arigona zum Symbol der Bleiberechtsbewegung. Dafür musste sie teuer bezahlen.

Sie wurde beschimpft und gehasst, schon weil sie jung und schön ist und noch dazu kein passives Opfer sein wollte, sondern sich ihrer Abschiebung widersetzte – weil sie (wie nannte das der damalige, längst vergessene Polizeiminister so schön?) „den Staat erpresst“ hat.

Was für ein erbärmlicher Staat, der sich von einem damals fünfzehnjährigen, verzweifelten Mädchen, das eher sterben wollte als noch einmal vertrieben zu werden, „erpresst“ fühlte.

Dieser Kampf hat lange gedauert, und manchmal schien er aussichtslos. Selbst ich, ich gebe es zu, hatte manchmal Zweifel am Erfolg. Manche meinten, man hätte „es nicht so über die Medien spielen“ sollen, das habe Arigona nur geschadet, da dürfe man sich nicht wundern…  

Nun hat das Gegenteil sich als richtig herausgestellt. Politik wird vor allem mit Bildern, mit Symbolen und Gefühlen gemacht. Daß Arigona zur Symbolfigur geworden war, hat ihr und den Ihren nun die Heimkehr nach Österreich möglich gemacht.

Dabei wäre es fast schief gegangen. Letzten Sommer, als die Zogajs ausreisen mussten, schien es einen Augenblick so, als wären alle unsere Mühen vergebens, als hätte das Unrecht gesiegt.

Aber es ist doch anders gekommen. Der „Aufstand der Anständigen“, die am 1. Juli 2010 zu tausenden auf dem Ballhausplatz demonstrierten, hat Früchte getragen. Ein Beweis mehr dafür, dass der Kampf sich lohnt.

Jeder Sieg an einer Stelle der Front ist ein Auftrag, weiterzumachen. Unser Einsatz gilt nun den vielen anderen Opfern des herrschenden Systems, den Ausgewiesenen und Abgeschobenen, aber auch den sozial Schwachen, den Armen und von Armut Bedrohten, den Arbeitslosen, Obdachlosen, den unzähligen Vergessenen und Ausgegrenzten in diesem Land.

Michael Genner

Obmann von Asyl in Not

Spendenkonto:

Raiffeisen (BLZ 32000),

Kontonummer 5.943.139, Asyl in Not

23./24. November 2010

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