Es geht ja doch

Es ist also doch möglich, in Österreich anzukommen und seine Menschenwürde behalten zu dürfen.

Wir hatten ja schon immer diesen Verdacht, dass die Ausreden wie “Wer soll das zahlen?” oder “Es sind so viele Anträge, alle sind überlastet” nichts zählen.

Also, war es doch pure Willkür.

Ehrlich: So naiv, diese Lügen zu glauben, waren wir nie.

Ich möchte hier nur ein Gefühl illustrieren, das Menschen haben, die diese Ungleichbehandlung, die Ausbeutung und die Erniedrigung nicht ganz einordnen konnten.

Wir wissen: Rassismus hat Funktion.

Die Zurichtung und die Ausbeutung von rassifizierten Menschen, also Menschen, die zum Anderen gemacht werden.

Jetzt sehen wir, dass es eben doch möglich ist, dass Kinder in ihrer Erstsprache unterrichtet werden, von Lehrer:innen, die diese Erstsprache sprechen, dass Bildungsabschlüsse anerkannt werden, dass Behörden schnell und effizient arbeiten, dass Lager nicht als menschenwürdige Form der Unterbringung gelten, dass Menschen von Tag 1 an arbeiten dürfen, dass Infrastruktur für die psychische Gesundheit zur Verfügung stehen muss, dass Frauen auf der Flucht der Gefahr des Menschenhandels ausgesetzt sind und das verhindert werden muss.

Wir von Asyl in Not wollen die Befreiung aller Menschen aus den Ketten der Ausbeutung.

Dass das oben beschriebene möglich ist, reicht uns noch lange nicht, aber verdammt nochmal, es ist ein guter Anfang.

Und: es muss das absolute Minimum aller Forderungen sein.

Seit Wochen hören wir, dass kirchliche und staatlich geförderte Beratungseinrichtungen Nicht-Ukrainische Staatsbürger:innen wegschicken, ihnen die Reise ins “Heimatland” nahebringen wollen, weil sie ja nicht wirklich vom Krieg betroffen seien. Nicht alternativlos zumindest.

Das ist die Gegenwart der sog. zivilgesellschaftlichen Einrichtungen. So werden die Spenden und Förderungen verwendet: Zur Vertiefung und Implementierung der staatlich verordneten rassistisch begründeten Ungleichbehandlung zwischen Menschen.

Wir werden diese Tage nicht vergessen. Ich hoffe, ihr auch nicht.

Kübra Atasoy

Vorsitzende

Asyl in Not

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BIC GIBAATWWXXX

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