In den Straßen Wiens hängen rassistische Plakate. „Österreich den Österreichern“, „UNSER Land für UNSERE Kinder“, „Deutschkurs vor Zuwanderung“… Meinungsumfragen sagen massive Zuwächse der Rechten voraus.

In dieser Atmosphäre gedeihen Polizeibrutalitäten, wie neulich im Schubgefängnis Rossauerlände in Wien. Es ist die altgewohnte, von uns seit Jahren bekämpfte Arbeitsteilung zwischen rechten Hetzern und einer rassistisch geprägten Beamtenschaft.

Es geht um jede Stimme. Es geht darum, die Rechten zu stoppen. Ich habe mich (sogar die ÖVP hat es mittlerweile bemerkt) zu einer Solidaritätskandidatur für die Grünen bereit erklärt.

Ich bin auf Platz 26 der Wiener Landesliste gereiht und werde wohl kaum ins Parlament einziehen, außer die Grünen erringen die absolute Mehrheit. Aber was lese ich heute im Internet? Dort fürchtet sich ein schwarzer Meldungenschreiber und Prokop-Sympathisant schon sehr: Ein „pietätloser Asyl-Extremist“ wie ich könnte gar der nächste Innenminister sein!

Das wäre ja wirklich mein Traumberuf. Ich würde dort keinen Stein auf dem anderen lassen. Auch die Wortschöpfung „Asyl-Extremist“ finde ich hübsch. Aber zur Beruhigung dieses Herrn: Sehr groß ist die Wahrscheinlichkeit derzeit noch nicht…

Meine Kandidatur für die Grünen ist übrigens keine Wahlempfehlung seitens meiner Organisation. Asyl in Not steht über den Parteien. Innerhalb unseres Vereins gibt es verschiedene Zugänge. So sind einige meiner Freundinnen und Freunde entschlossen, das Liberale Forum zu wählen. Und das finde ich auch gut, gerade angesichts mancher Untergriffe der jüngsten Zeit.

Heide Schmidt hat schon 1991 (damals noch als Abgeordnete der FPÖ!) gegen Matzkas Anti-Asylgesetz gestimmt. Das war mutig und ich vergesse es nie. Später hat sie zu den wenigen gehört, die Haider offensiv entgegen getreten sind. Ihre Abwahl aus dem Parlament 1999 habe ich schade gefunden; ihre Wiederkehr wäre schön.

So, jetzt habe ich es mir mit den Grünen auch verscherzt.

Michael Genner, Asyl-Extremist

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