„Michael Genner heißt Widerstand“

Michael Genner wird am 27. Oktober 2008 sechzig Jahre alt. Vergangenen Freitag feierten rund 150 AnhängerInnen (unter ihnen alte WeggefährtInnen, vor allem aber viele sehr aktive junge Menschen) ihren Obmann im vollbesetzten „Replugged“ (www.replugged.at).

Rainer Klien, Vorstand von SOS Mitmensch Burgenland, vormals Mitarbeiter von Sozialminister Dallinger, Schöpfer der aktiven Arbeitsmarktpolitik und seit 25 Jahren einer der engsten Mitkämpfer Genners, erinnerte an ihre erste gemeinsame Aktion: Genner hatte ihn damals mitten in der Nacht angerufen und aufgefordert, mit ihm zum Flughafen Schwechat zu fahren, um einen Flüchtling vor der Abschiebung zu schützen…

Michael Genner heißt Widerstand“, sagte Klien. „Wenn ich beobachte, wie viele Polizeiminister du schon verschlissen hast, dann erfüllt mich das mit Stolz. Zugleich hast du viele beschämt, die vorzeitig den Kampf aufgegeben und sich arrangiert haben. Ein Wort zu deinem Prokop-Nachruf: Es muß möglich sein – unabhängig von Pietät – diese Meinung zu vertreten. Ich warte auf den Tag, wo jene auf der Anklagebank sitzen, die für das Sterben an der EU-Außengrenze verantwortlich sind.“

Volker Kier, Ehrenobmann von Asyl in Not und vormals liberaler Abgeordneter, erinnerte daran, dass Genner nach Inkrafttreten des Prokopgesetzes (2006) durch seinen Aufruf, Verfolgte zu verstecken, bewusst Verfolgung auf sich genommen und einen Strafprozeß provoziert hatte:

Michael Genner setzt sich für die Menschenrechte ohne Rücksicht auf sein Risiko, bis zur Gefahr der eigenen Zerstörung ein.“ Er habe es daher keinen einzigen Augenblick lang bereut, dass er vor beinahe 10 Jahren Genners Bitte zur Mitarbeit bei Asyl in Not entsprochen habe, schloß Kier.

Genner skizzierte in seiner Rede die Höhen und Tiefen der vergangenen Jahrzehnte, „Siege und Niederlagen, Freundschaft und Verrat“. Er erinnerte daran, wie Polizeiminister Löschnak („Haiders bester Mann“) als Folge des Lichtermeeres gestürzt wurde und Caspar Einem unter dem Druck der NGOs ein besseres Asylgesetz schreiben ließ; und wie es Asyl in Not gelang, Strassers Antiasylgesetz auszuhebeln, Verfolgte zu schützen, Abschiebungen zu verhindern, bis Strasser am Tag der Menschenrechte 2004 das Handtuch warf…

Genner dankte den jungen, teils ehrenamtlichen, teils prekär beschäftigten MitarbeiterInnen von Asyl in Not und kündigte neue, harte Kämpfe an. Auch in Zukunft werde Asyl in Not die Speerspitze der Menschenrechtsbewegung sein. Dabei werde die Organisation auch weiterhin den Haß der Rassisten in Ämtern und Politik auf sich ziehen:

Mögen sie uns hassen, solange sie uns auch fürchten. Würden sie uns einmal loben, wüssten wir, wir wären auf dem falschen Weg.“

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