Die „Kronen-Zeitung“ hat mir kürzlich eine ganze Seite gewidmet, mit meinem Foto, umrahmt von vielen hausgemachten Briefen gegen mich.

Auch manche Ortsgruppen der ÖVP fordern meinen Kopf. Manche nehmen letzteres wörtlich. Einige Tage lang war die Sprachbox meines Handys voll mit Beschimpfungen (die ich hier nicht wiedergeben will), Todeswünschen und Drohungen mit massiver Gewalt.

Bemerkenswert dabei waren mehrere Anrufe, die klugerweise von einer Festnetznummer stammten:

 „Ich werde dich töten, du Schwein“. – „Du wirst zerstückelt, du Ungeziefer.“ – „Es wäre besser, du würdest Selbstmord machen.“ – „Die verstümmelte Leiche von Michael Genner wird in Müllsäcken verpackt von der MA 48 entsorgt werden.“

Am selben Tag folgte ein Anruf von einer Handynummer: Der Anrufer nannte meine Privatadresse und fügte hinzu: „Ist das deine Adresse? Ich komme dich besuchen. Ich hab ein Rasiermesser…“

Diese Nachricht habe ich einigen meiner Freunde vorgespielt, die sie also (ebenso wie die im Display gespeicherte Nummer) bezeugen können.

Mittlerweile haben wir festgestellt, daß der Inhaber der Festnetznummer mit dem Handybesitzer identisch ist.

Nicht daß mich solche Drohungen übermäßig schrecken. Aber es ist ein altes Spiel: Zuerst wird in manchen Medien gegen Kritiker gehetzt; dann finden sich einzelne Narren, die ernst machen wollen. Arbeitsteilung nennt man das.

Ich habe daher der Staatsanwaltschaft Wien eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt. Einem Strafverfahren gegen den Inhaber des Handys und des Rasiermessers schließe ich mich als Privatbeteiligter an.

Wie ich Medienberichten entnehme, liegt auch eine anonyme Anzeige gegen mich wegen Beleidigung der Frau Prokop vor. Der Prozeß wird mir Gelegenheit bieten, noch einmal öffentlich darzulegen, wie menschenverachtend ihre Politik gegen die Flüchtlinge war. Allen, die mir in den letzten Tagen zur Seite gestanden sind, danke ich sehr.

Michael Genner

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