Familie Ganiji darf nicht abgeschoben werden!

Asyl in Not unterstützt den Aufruf der Gemeinde Grein in Oberösterreich. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, Emails an Innenminister Platter, Bundeskanzler Gusenbauer, Bundespräsident Fischer und Nationalratspräsidentin Prammer zu schicken (Adressen siehe unten).

Sehr geehrte Damen und Herren!

Seit November 2006 kämpfen engagierte Bürger gegen die Abschiebung gut integrierter Familien aus Österreich in eine ungewisse Zukunft, wie z. B. für die Familie Ganiji aus Grein, leider immer noch ohne Erfolg.

Bitte unterstützt uns, indem ihr den beiliegenden oder einen eigenen Text an die unten angeführten Politiker (Brief oder E-Mail) schickt. Fordert Freunde und Bekannte auf, sich zu beteiligen, lasst diese Nachricht bitte über eure Verteiler laufen. Diese Unmenschlichkeit muss verhindert werden!

 Manfred Michlmayr,

Vizebürgermeister der Stadt Grein
manfred.michlmayr@eduhi.at

Familie Ganiji kommt aus Mazedonien. Sie reiste 2002 über Albanien und Italien nach Österreich ein. Ihr Asylantrag wurde abgewiesen und mit 17. 1. 2007 von der BH Perg ein Ausweisungsbescheid erlassen, der aber wieder mit Bescheid der BH Perg bis zum 31. 12. 2007 ausgesetzt wurde.

Vater Mevlan Ganiji arbeitet seit 1. 12. 2002 bei der Firma Holzindustrie Ebner in Grein und trägt in den frühen Morgenstunden Zeitungen aus, er ist also im Besitz einer gültigen Arbeitserlaubnis, die bis 1. 12. 2007 gilt.     

Die Familie ist wirtschaftlich unabhängig und erhält keine staatliche Unterstützung, aber seit ihr Asylverfahren negativ beschieden wurde, auch keine Familienbeihilfe mehr (!), sie hat eine Wohnung in Grein gemietet. Mutter Naxhile Ganiji leistet unentgeltliche Hausbesorgerarbeiten und hilft einem im selben Haus wohnenden älteren Ehepaar mit Botengängen, Begleitung zum Arzt und beim Einkauf.

Vor zwei Jahren hat das Ehepaar Ganiji aus eigenem Interesse einen Integrationskurs bei der VHS besucht.

Die beiden Kinder der Familie, Sohn Ljundrim (12) und Tochter Hava (14) besuchen die Hauptschule Grein. Beide sind fleißige, erfolgreiche und beliebte Schüler, Hava wurde heuer von ihren Mitschülern sogar zur Klassensprecherin gewählt.

Schulfreundinnen von Hava bewiesen Engagement und Zivilcourage, sie halfen beim Sammeln von Unterschriften für den Greiner „Appell an die Menschlichkeit“.

Ljundrim spielt beim örtlichen TSV Grein Fußball. Die Kinder sind in der Schule bestens integriert, sprechen ausgezeichnet Deutsch und haben jeden Bezug zu ihrem Herkunftsland verloren. Sie sind Österreicher geworden.

Die soziale Integration der Familie in Grein ist ebenfalls stark verfestigt. Als der Familie die unmittelbare Abschiebung drohte, hat eine breite Bürgerbewegung in Grein Unterstützungserklärungen – insgesamt fast 3.000 Unterschriften (über 1300 davon in Grein) gesammelt.

Die Ungewissheit über das weitere Schicksal ist eine ungeheure Belastung für die Familie, sie erhält seit 20. 12. 2006 regelmäßige psychologische Hilfe im Kinderschutzzentrum Amstetten. Vor allem die Kinder leiden unter der Angst, wieder entwurzelt zu werden. Die Erinnerung an die Flucht vor dem Bürgerkrieg, an 5 Monate Leben in einem 16m² großen Keller zusammen mit 40 (!) anderen Flüchtlingen wird immer wieder wachgerufen, die ungewissen Zukunftsaussichten bewirken eine Retraumatisierung, dazu ein Bericht einer Lehrerin von der Wienwoche:

„Die Familie von Hava Ganiji ermöglichte Hava die Teilnahme an der Aktionswoche in der Bundeshauptstadt Wien. Das Mädchen freute sich sehr und genoss diese Woche als willkommene Ablenkung von seinem ungewissen Schicksal, vom Damoklesschwert der drohenden Abschiebung.

Auffällig war in dieser Woche allerdings, dass Hava es nicht aushält, auch nicht in Begleitung(!), im Dunkeln zu sein. Ein Aufenthalt in einem dunklen Raum lässt sie in Panik ausbrechen und verursacht bei ihr massive Angstzustände!

Ein Programmpunkt während der Wienwoche war der „Dialog im Dunkeln“. Dabei führen sehbehinderte Personen kleine Personengruppen eine Stunde lang einen Hindernisweg entlang. Man bekommt dazu einen Gehstock und muss sich völlig auf die Anordnungen und Hinweise des Gruppenführers verlassen.

Hava bat verzweifelt unter Tränen, diesen Programmpunkt für sie zu streichen, da sie seit ihrem traumatischen Erlebnis in einem Keller in Mazedonien keine Minute mehr in Dunkelheit verbringen kann. Das Verhalten des Mädchens in dieser Situation verlangt dringend nach professioneller Hilfe und Therapie.“

Emails bitte an folgende Adressen:

Innenminister Günther Platter pers.
 ministerbuero@bmi.gv.at
 

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
E-Mail: lh.puehringer@ooe.gv.at

Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer pers.

alfred.gusenbauer@bka.gv.at

Mag. Wilhelm Molterer pers.

Mail: wilhelm.molterer@bmf.gv.at

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer
 E-Mail: heinz.fischer@hofburg.at

Präsidentin Mag. Barbara Prammer

E-Mail: barbara.prammer@parlament.gv.at

Prokop-Prozeß:

Erste Runde

Am 25. Mai 2007 war im Wiener Landesgericht vor zahlreichem Publikum die erste Runde des Privatanklageverfahrens, das Gunnar Prokop (Witwer der Innenministerin) gegen Asyl in Not und Michael Genner angestrengt hat. Genner hielt seine Entschuldigung bei Prokops Familie aufrecht, legte aber auch dar, was er mit seinem Vorwurf, Liese Prokop sei eine Ministerin für Folter und Deportation gewesen, meinte:

Unter ihrer Verantwortung wurde sowohl psychische als auch physische Folter angewandt. Die psychische Folter betraf schwerst traumatisierte Flüchtlinge aus Tschetschenien, die in Österreich sofort nach ihrer Ankunft in Schubhaft genommen und so neuerlich traumatisiert wurden. Dies mit dem Vorsatz (der der Ministerin anzulasten ist), weitere Flüchtlinge einzuschüchtern und von der Einreise nach Österreich abzuschrecken, damit die Asylantragszahlen sinken.

Physische Folter betraf insbesondere Herrn Bakary, dessen schwere Misshandlung durch Prokops Polizisten auch von Amnesty international als Folter bezeichnet wurde.

Die Bezeichnung „Deportation“ stammt von Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der sich in einer Fernsehdiskussion im vergangenen Wahlkampf rühmte, dank Prokops Fremdenrechtspaket werde es gelingen, 6000 Fremde „zwangszudeportieren“.

Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Asyl in Not

Währingerstraße 59

1090 Wien

office@asyl-in-not.org

www.asyl-in-not.org

Tel.: 408 42 10-15; 0676 – 63 64 371

Spendenkonto:

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Raiffeisen, Bankleitzahl 32000

Kontonummer 5.943.139

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